Lötschental

Lötschental – die Heimat der Tschäggättä und des Walliser Raclette

Nicht weniger als 20 Dreitausender flankieren das Lötschental. Das heisst, rein rechnerisch teilen sich 75 Lötscher, so werden die Einwohner vom Lötschental auch genannt, jeweils einen dieser majestätischen Gipfel, denn dieses sagenumwobene Tal zählt gerade einmal 1'500 Einwohner. Das lässt entsprechend viel Platz für abenteuerliche Geschichten, Sagen und Überlieferungen, von denen es im Lötschental besonders viele gibt.

So soll hier unter anderem der Senn Melchior in der Guggialphütte weit oberhalb der Fafleralp auf seiner verzweifelten Suche nach einem versprengten Kalb, und dann auch noch unter gar zu gruseligen Umständen, das Walliser Raclette erfunden haben. Bis heute überaus lebendiges Zeichen dieser im wahrsten Sinne des Wortes sagenhaften Vergangenheit sind die berühmten Tschäggättä, welche zur Fasnachtszeit ihr Unwesen treiben. Diese Figuren sind in Schaf- oder Ziegenfelle gekleidet sowie mit Kuhschellen ausgestattet und tragen schrecklich-schaurige Masken aus Arvenholz. Sie haben alljährlich ihren Auftritt zwischen dem 3. Februar und dem Tag vor Aschermittwoch. Während sie früher nur tagsüber ihr Unwesen treiben durften und vorzugsweise Frauen oder Kindern nachsetzten um diese mit Schnee einzureiben, ist das Unwesen treiben seit den 1970er Jahren auch nachts erlaubt. Man könnte auch von einer Neuform der Ausgangssperre sprechen, es sei denn, sie haben Nerven wie Drahtseile und lassen sich nicht davon erschüttern, wenn ihnen im Dunkeln plötzlich eine Schar grausamer Fratzen gegenübersteht und versucht, Ihnen einen gehörigen Schrecken einzujagen.

Lötschental im Winter

Schneesichere 55km Ski- und Snowboardpisten bis hinauf auf 3111m. Diese Zutaten, ergänzt mit Sonnenschein satt, einer Luftseilbahn, zwei Sesselbahnen, zwei Skiliften und einer Gletscherbahn vervollständigen das Geniesser-Rezept für einen unvergesslichen Skitag im Lötschental. Das Skigebiet Lauchernalp ist bei Einheimischen als auch bei den Touristen gleichermassen beliebt und liegt dennoch fernab der grossen Touristenströme. Ganz oben auf 3000m mit garantiertem Panoramablick finden auch die Wanderer ihr Glück im Lötschental. Der Winterwanderweg gibt den Blick frei auf mehr als 40 Viertausender Walliser Berggipfel. Passen Sie gut auf, dass Sie sich nicht beim Zählen verrechnen, sonst müssen Sie jedes Mal wieder ganz von vorne anfangen…

Lötschental im Sommer

Wenn schon in prähistorischer Zeit die Menschen den Lötschenpass genutzt haben, um vom Kanton Wallis ins Berner Oberland und umgekehrt zu gelangen, liegt es auf der Hand, dass das wild-romantische Lötschental auch heute noch ein überaus beliebtes Wandergebiet und Ausgangsort für zahlreiche Bergtouren ist. Das magische Tal mit seinen nicht weniger als 200km Wanderwegen gehört zum UNESCO-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletschgebiet und bietet auch den Mountainbikern eine grosse Auswahl an Trails – von leicht bis anspruchsvoll.

Wer das Lötschental lieber wandernd erkunden möchte, ohne dabei das Wallis verlassen zu müssen, dem sei der Lötschentaler Höhenweg ans Herz gelegt. Ausgangspunkt ist die zuhinterst im Tal liegende, berühmte Fafleralp, wo es sich auch vortrefflich speisen lässt.  Über die südlich exponierten Alpweiden gelangen der Wandersmann und die Wandersfrau in rund sechs Stunden bis zur Lauchernalp. Und vielleicht treffen Sie unterwegs ja das versprengte Kalb, nach dem der Senn Melchior seinerzeit vergeblich suchte und stattdessen den Raclettekäse (er-)fand.

Anreise

Vom BnB Vino Veritas des dreifachen besten Schweizer Winzers der Jahre 2018, 2011 und 2007, Diego Mathier in Salgesch erreichen Sie das Dorf Wiler im Lötschental nach gerade einmal Fahrminuten. Von Salgesch fahren Sie entlang der Rhone östlich Richtung Susten. Hier nehmen Sie die Autobahn Richtung Brig. In Turtmann fahren Sie im Kreisverkehr die erste rechts raus Richtung Goppenstein und folgen im weiteren Verlauf der Ausschilderung ins Lötschental, bis Sie an Ihrem Zielort ankommen.

Bilder: © Lötschental Marketing AG