Walliser Sonnenweg

Von Gampel nach Ausserberg – unterwegs auf dem Walliser Sonnenweg

Der Walliser Sonnenweg zählt zu den absoluten Klassikern unter den Wanderungen im Wallis. Der Wanderweg beginnt in Crans-Montana und findet in der Stockalperstadt Brig seinen Abschluss. Insgesamt gilt es, auf dem Wanderweg 74km zurückzulegen, welche in vier Etappen unterteilt sind (Etappe 1: Crans-Montana – Leukerbad, Etappe 2: Leukerbad – Jeizinen, Etappe 3: Jeizinen – Gampel, Etappe 4: Gampel – Brig).

Wir empfehlen Ihnen die 3. Etappe mit 12km Länge und einer Wanderzeit von rund 3h45 aus zweierlei Gründen: Zum einen erreichen Sie den Einstieg in Gampel vom BnB Vino Veritas in Salgesch leicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. Sie können Ihren Wagen in Gampel parkieren und holen diesen auf dem Rückweg wieder ab. Zum anderen haben Sie die Möglichkeit, sofern Sie am frühen Morgen starten sollten, am Ende der 3. Etappe auch kurzfristig noch zu entscheiden, ob Sie Ihre Wanderung auf dem Walliser Sonnenweg nicht um die 4 Etappe (17km und 5h Wanderzeit) bis nach Brig erweitern wollen. 

Der Name des Walliser Sonnenweges ist Programm. Zum einen verläuft er an der sonnigen Südflanke der nördlichen Talseite immer parallel zur Talebene, zum anderen ist das Wallis mit 300 Sonnentagen im Jahr die Schweizer Sonnenstube und hat dem Tessin diesbezüglich schon lange den Rang abgelaufen. Steter Begleiter auf dieser wunderschönen Wanderung sind neben der Rhone, welche sich unten durch das Tal schlängelt, ausserdem auch alle namhaften 4000er Gipfel der Walliser Alpen auf der Südseite des Kantons.

Sollten Sie Gampel mit der Bahn ansteuern, so bringt Sie die Regionalbahn in 16 Minuten von Salgesch nach Gampel (auch, wenn Sie sich für die Anreise mit dem Auto entscheiden, empfehlen wir Ihnen, Ihren Wagen am Bahnhof in Gampel zu parkieren. Auf dem Rückweg müssen Sie dann nicht mehr erst bis ins Dorf zurücklaufen, um den Wagen „abzuholen“.). Um zum Einstieg der 3. Teiletappe zu gelangen, laufen Sie zunächst westwärts und erklimmen dank der Treppen die Überfahrung der Kantonsstrasse. Oben angelangt, halten Sie sich nordwärts und laufen am munter plätschernden Flüsschen Lonza entlang in das Dorf hinein. Dort, wo die Autos die Lonza überqueren, um später und viel weiter oben in den Bergen den Lötschbergverlad, den Autozug von Goppenstein durch die Berner Alpen nach Kandersteg zu nehmen, finden Sie das erste Mal den grünen Wegweiser von Schweiz Mobil mit der Nummer 61. Das erste Stück folgen Sie noch der Strasse. Dort, wo diese die erste Spitzkehre macht, um sich weiter bergauf zu winden, sagen Sie dem Autoverkehr adieu und biegen in die Bärgjistrasse ein und laufen hier zunächst weiter gerade aus. Schon bald geht es links ab auf den Wanderpfad, auf dem Sie wenig später erneut die Bärgjistrasse kreuzen, um weiter bergan zu laufen. Der Wanderweg nähert sich kurz darauf noch einmal der Autostrasse an. In der neuerlichen Serpentinenkurve der Autostrasse lassen Sie diese aber endgültig hinter sich und laufen auf dem Wanderweg durch die beschatteten Bergwiesen hinauf bis nach Hohtenn. Im Ort selber kreuzen Sie zunächst die Gasse Bachofen, überqueren dann die Hauptstrasse im Ort und laufen teilweise auf flachen Treppen und an alten Stadeln vorbei immer weiter nordwärts. Weiter voraus sehen Sie oberhalb des Dorfes bereits das erste Aquädukt, über das die Bahntrasse der BLS führt. Die 3. Teiletappe vom Walliser Sonnenweg gilt auch als ein Eldorado für Eisenbahn-Fans, führt Sie doch mehrheitlich an der Bahnlinie der Lötschbergbahn entlang und ist entsprechend unter dem Namen Lötschberg-Südrampe bekannt.

Wer eine erste Rast machen möchte, der findet kurz hinter Hohtenn im Bereich Donnereggi eine Bank, welche tatsächlich auf der Betoneinfassung der Stägeru-Suone steht. Während unter einem das Wasser der Suone plätschernd und leise gurgelnd dahin fliesst, kann man den Blick ins westliche Rhonetal geniessen.  Der weitere Verlauf ist immer wieder gesäumt von Schatten spendenden Bäumen, im Sommer sollten Sie aber unbedingt ausreichend Flüssigkeit sowie Sonnenschutz und passende Kleidung bei sich haben, denn es kann hier sehr heiss werden. Nachdem der Wanderweg die Hauptstrasse überquert hat, dauert es nicht mehr lange und vor Ihnen eröffnet sich ein Teilabschnitt, auf dem die Felswände links von Ihnen steil nach oben ragen. Am Fusse der Felsen verläuft die Suone, der Wanderweg führt auf einem schmalen Steinpfad, rechts von Ihnen geht es steil bergab. Zum Glück ist ein Stahlseil am Felsen befestigt, das den notwendigen Halt bietet. Nun folgen Sie ein ganzes Stück der Stägeru-Suone und geniessen den uneingeschränkten Bick hinunter ins Rhonetal. Schon bald darauf wird es wieder abenteuerlich. Der Fels schmiegt sich wieder sehr nah an den Wanderweg an, für grösser gewachsene Wanderer heisst es, sich etwas zu ducken, will man nicht mit den überkragenden Felsen unliebsame Bekanntschaft machen. Kurz darauf überquert man auf einer Hängebrücke eine kleine Schlucht, bevor man zum Aussichtspunkt Brägii gelangt.  Von hier geht es auf einem gut begehbaren Abschnitt weiter zur Rarnerchumme Richtung Osten. Man befindet sich oberhalb der Bietschtalbrücke, über welche die Züge, Modelleisenbahnen gleich, hinweggleiten und im angrenzenden Tunnel verschwinden. Den Abstieg zur Talbrücke erfolgreich absolviert, passiert man das Bietschtal auf einem Steg, welche an eben jene beeindruckende Stahlbrücke angebaut ist. Während knapp neben einem die Züge vorbeirauschen, eröffnet sich einem auf der anderen Seite der Blick in das 78m tiefe Bietschtal mit dem gleichnamigen Bach – ein spektakuläres Erlebnis.

Am Wolfschbodo erhebt sich die Suone für einmal aus ihrem Erdlauf und das Wasser wird in alten, ausgehöhlten Baumstämmen terrassenförmig weitergeführt. Kühlen Sie hier Ihre Hände oder Arme – eine Wohltat sondergleichen. Von hier aus geht es noch ein gutes Stück entlang der Suone an Schatten spendenden Bäumen und hochgewachsenem Gebüsch entlang, bevor sich Ihnen wieder der offene Berghang bietet. Schon bald beginnt ein sanfter Abstieg und es zeichnen sich die ersten Häuser von Ausserberg ab. Hier, wo sich der Wanderweg durch die schmalen Gassen der Stadel Richtung 4. Teiletappe vom Walliser Sonnenweg windet, verlassen Sie den Wanderweg südwärts und laufen die Dorfstrasse hinunter zum Bahnhof von Ausserberg. Sollte der Zug noch etwas auf sich warten, können Sie auf der Terrasse des Hotel Bahnhof Ausserberg eine Erfrischung zu sich nehmen. Der Zug bringt Sie anschliessend nach Brig. Von hier gelangen Sie mit der Regionalbahn binnen 14 Minuten wieder zum Ausgangspunkt Ihrer Wanderung und Ihrem Wagen nach Gampel zurück, bzw. Sie fahren einfach weiter bis nach Salgesch, wo Sie Ihren erlebnisreichen Tag mit einer Weindegustation beim dreifachen besten Schweizer Winzer der Jahre 2018, 2011 und 2007, Diego Mathier, beschliessen.

FAQ:

Wie ist der Streckenverlauf vom Walliser Sonnenweg?

Der Walliser Sonnenweg beginnt in Crans-Montana und endet in Brig. Er führt auf insgesamt 74km in vier Etappen über Leukerbad, Jeizinen und Ausserberg bis in die Stockalperstadt Brig.

Wie lange dauert die Wanderung auf der 3. Etappe vom Walliser Sonnenweg?

Die 3. Etappe vom Walliser Sonnenweg, welche von Gampel nach Ausserberg führt, ist 12km lang und dauert 3h45.

Kann man den Walliser Sonnenweg auch aus umgekehrter Richtung laufen?

Ja, der Walliser Sonnenweg kann auch von Brig aus gestartet werden. Üblicher Weise läuft man ihn aber von West nach Ost.

Headerbild: ©Switzerland Tourism Tina Sturzenegger