Vinum Cabernet Sauvignon

Cabernet Sauvignon Degustation

Vinum – Cabernet Guide: eine klassische und atypische Familie.

Sauvignon, Franc, aber auch Jura, Noir, Dorsa, Cortis... Der Cabernet hat rund um den Globus viele Gesichter. Bei einer so großen Vielfalt an Rebsorten konzentriert unser Schweizer Weinbaugebiet auf außergewöhnliche Weise eine große Anzahl von Variationen auf einer kleinen Fläche. Ein unwiderstehlicher Spielplatz für Degustatorinnen und Degustatoren!

Die berühmteste und zweitmeistgepflanzte Rebsorte der Welt, der Cabernet Sauvignon, braucht Zeit und Sonne, um zu reifen. Er machte nicht einmal ein Drittel der Weine aus, die für diesen Weinführer verkostet wurden. Der Cabernet Franc stahl ihm die Show. Er ist ebenfalls untrennbar mit dem Weinbaugebiet Bordeaux verbunden, steht aber auch für die Weine der Loire. Da er früher reift, ist er in unseren Breitengraden leichter zu kultivieren. Die resistenten Rebsorten, die zu den Außenseitern dieser Verkostung gehören, haben ihren historischen Vorfahren tapfer getrotzt. Einer der ältesten Vertreter dieser Clique von Enfants Terribles, der Cabernet Dorsa, der mit der typisch österreichischen Rebsorte St. Laurent verschnitten wurde, stand ganz oben auf dem Siegertreppchen. Der Cabernet Jura und der Cabernet Noir, die je nach Weinbereitung eine gewisse Rustikalität aufweisen, sorgten für lebhafte Debatten in unserem Verkostungsausschuss, dessen Gaumen noch etwas Zeit zur Anpassung benötigen.

Wie zu erwarten war, war auch Paprika ein Thema bei den Beratungen. Ist dieses charakteristische Aroma immer ein Zeichen für mangelnde Reife oder ist es Teil der Typizität der Rebsorte? Die Antwort ist nicht einfach. Paprika ist nicht gleich Paprika! Wenn sie reif und gekocht ist und an die Provence erinnert, ist sie ein Genuss. Sie kann aber auch erfrischende, edle pflanzliche Noten in Weine mit Holzcharakter einbringen. Man sollte sich also seine eigene Meinung bilden, je nach Geschmack.

Verkostung: Pascal Besnard, Alain Chamot, Laurie Leuba-Nicod, Thomas Wegmüller und Anick Goumaz
Texte : Thomas Wegmüller und Anick Goumaz